Seit einigen Wochen leben wir alle in einer Ausnahmesituation- wir sind sozial isoliert. Social Distancing ist für viele eine neue Erfahrung, die unser persönliches Leben stark beeinflusst. Gewohnte Muster funktionieren nicht mehr, die eigene Welt steht plötzlich auf dem Kopf. Manch einer sieht sich, vielleicht zum ersten Mal, stark mit sich selbst konfrontiert. Dieses Ungewohnte kann überfordernd sein. Es ist daher legitim, sich in der jetzigen Situation nicht wohlzufühlen.

Für dein Wohlbefinden ist es im ersten Step wichtig, das Gefühl der Ablehnung anzunehmen. Social Distancing ist für viele emotional eine Belastung und kann unser seelisches Gleichgewicht durcheinanderbringen. Du solltest es dennoch vermeiden, dass deine Gedankenspirale immer weiter ins Negative rotiert. Denn diese Negativspirale kann dazu führen, dass sich die Gründe, warum es dir schlecht geht, häufen und dich in deinem Tun blockieren.

Akzeptiere deshalb im zweiten Step, dass es sich um einen temporären Zustand handelt und nehme diesen an. Das sorgt für die nötige Entspannung und ermöglicht dir, die Situation sinnvoll für dich zu nutzen.

Die folgenden Handlungsempfehlungen ersetzen keine persönlichen Treffen. Sie können dir allerdings helfen ins Tun zu kommen und aus der jetzigen Situation das Beste zu machen.

1. Starte den Tag mit einem Morning-Check-In!

Wenn du allein lebst, ist dieser Tipp für dich besonders wichtig und hilfreich. Verabrede dich zu einer bestimmten Uhrzeit am Morgen mit einer Freundin oder einem Freund und startet gemeinsam in den Tag. Haltet via Telefon oder Video-Call kurz Smalltalk und tauscht euch darüber aus, wie es euch geht und was ihr am Tag erreichen wollt. Das gibt dir das Gefühl nicht allein zu sein und du startest mit einer positiven Erfahrung in deinen Arbeitstag.

2. Mache regelmäßig einen Family-And-Friends-Call!

Erstelle einen Wochenkontaktplan und überlege dir, wann du wessen Stimme hören möchtest. In der jetzigen Situation ist es besonders wichtig, sich mit Leuten auszutauschen, die dir Energie geben, statt sie dir zu nehmen. Überlege dir deshalb genau, wer dir guttut. Die Kontaktplanung gibt dir Motivation und du entwickelst Vorfreude auf die bevorstehenden Termine. Es gibt eine Vielzahl an Plattformen, die du für diese Calls nutzen kannst. Auch das gemeinsame Kaffeetrinken mit der Familie oder der Spieleabend mit Freunden wird so (zumindest digital) möglich.

3. Sei dankbar!

Social Distancing ist auch für eine Partnerschaft oder für Menschen, die in einer WG wohnen eine Herausforderung. Man verbringt viel Zeit miteinander. Da liegt es nahe, dass Unstimmigkeiten auftreten können. Dennoch solltest du dankbar sein, jemanden zu haben, dem du dich mitteilen und mit dem du dich austauschen kannst. Ihr könnt zusammen stark und zusammen schwach sein. Das ist wunderbar und du solltest das wertschätzen. Wenn du deinen Tag beginnst, indem du deinem Partner oder Mitbewohner dankst, verschönerst du euch Beiden den Start in den Tag und entspannst den Krisenmodus.

Ein Dankbarkeitstagebuch ist ebenfalls eine schöne Möglichkeit, dein Wohlbefinden zu steigern. Deine Gedanken werden dadurch auf die positiven Dinge in deinem Leben gelenkt. Dabei kann es sich um Kleinigkeiten handeln, wie das sonnige Wetter oder ein schönes Telefonat mit einem lieben Menschen. Auch das gibt dir das Gefühl nicht allein zu sein. Das Dankbarkeitstagebuch solltest du kurz vor dem Schlafengehen ausfüllen. Das beruhigt deine Gedanken und entspannt dich.

4. Begegne deinen Mitmenschen mit einem Lächeln!

Angst und Unsicherheit sind vielen Menschen derzeit buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Deshalb begegnest du auf der Straße oder beim Einkaufen oft Menschen, die angespannt wirken. Wichtig ist, dass du keinen Tunnelblick entwickelst. Schenke deinen Mitmenschen stattdessen ein Lächeln und grüß sie freundlich. Mindestens jeder Zweite wird zurücklächeln oder grüßen. Diese positive Resonanz tut gut und entspannt dich und dein Gegenüber. Probiere es mal aus!

5. Überlege dir, was du für andere tun kannst!

Besonders ältere Menschen sind derzeit an ihre Häuslichkeit gebunden und deswegen auf Hilfe angewiesen. Diesen Menschen, z. B. bei den Einkäufen zu helfen oder einfach nur ein Ohr zu leihen, ist für beide Seiten eine win-win-Situation. Dir wird es ein positives Gefühl geben und deine Nachbarn, Großeltern etc. sind versorgt.

Auch kleine Gesten können eine große Wirkung haben. Jeder freut sich in diesen Tagen über positive Post im Briefkasten. Schreibe doch mal einem lieben Menschen eine Postkarte. Damit zeigst du diesem Menschen auf persönlichem Weg, dass du an ihn denkst und dieser nicht alleine ist. Dem Empfänger zauberst du auf diese Weise auf jeden Fall ein Lächeln ins Gesicht.

Du wolltest schon immer mal ehrenamtlich aktiv werden? Gerade jetzt wird an vielen Stellen händeringend um Unterstützung gebeten. Das „Social“ ist das, was meiner Meinung nach eine große Chance der Corona Krise ist, auch wenn das Virus wieder auf „Distance“ ist.

6. Bilde dich weiter!

Wenn du schon länger ein Buch über ein bestimmtes Thema lesen oder dich in einem bestimmten Fachgebiet weiterbilden wolltest, ist genau jetzt die Zeit dafür. Es gibt zahlreiche Plattformen, die Online-Kurse anbieten. Eine Recherche lohnt sich. Du solltest Social Distancing in Bezug auf Weiterbildung als Chance nutzen, da du weniger Ablenkung hast und deine Ziele dadurch fokussierter angehen kannst. Wichtig ist, dass du ins Tun kommst!

Um mit dir an deinen Zielen zu arbeiten, stehe ich dir als Coach selbstverständlich auch in diesen Zeiten zur Verfügung. Kontaktiere mich gerne!

7. Befreie dich von materiellem Ballast!

Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, z. B. den Keller aufzuräumen oder die Klamotten im Schrank auszumisten. Erleichtere dich von Dingen, die in deinem Leben keinen Platz mehr haben. Psychologisch gesehen verschafft dir das Ausmisten Raum und das ist in Zeiten von Social Distancing besonders wichtig. Du hast nicht nur mehr Platz in deinen vier Wänden, sondern fühlst dich auch emotional erleichtert. Das wiederum gibt dir ein positives Gefühl gibt und entspannt dich.

8. Erstelle dir einen Wochenplan!

Gestalte dir einen Wochenplan und lege in diesem fest, was du in dieser Woche erreichen möchtest. Dabei kann es sich um private und berufliche Ziele handeln. Diese Struktur verhilft dir, dich nicht von den äußeren Umständen leiten zu lassen und gibt dir Sicherheit, was dein eigenes Leben betrifft. Am Ende der Woche wirst du stolz sein und es wird dir ein positives Gefühl geben, wenn du deine Ziele erreichst hast.

9. Schärfe deine Sinne!

Die Natur bietet in diesen Tagen ein wahres Schauspiel. Überall sind Knospen zu sehen, teilweise blühen die Bäume und der Duft von Frühling liegt in der Luft. Nehme die Natur und ihre Schönheit beim nächsten Spaziergang bewusst wahr. Lenke deine Aufmerksamkeit auf das, was du siehst, hörst und riechst. Das wird dich direkt in einen Entspannungsmodus bringen.

Auch in anderen Alltagssituationen kannst du deine Achtsamkeit trainieren. Konzentriere dich z. B. morgens unter der Dusche nur auf das angenehm warme Wasser. Das hilft dir bei dir zu bleiben und negativen Gedanken keinen Raum zu geben. Was für ein schöner Start in den Tag!

Apropos Sinne, was du auf jeden Fall vermeiden solltet, ist das ständige Hören, Lesen und Schauen von Nachrichten. Denn das verstärkt meist negative Gefühle.

10. Blicke positiv in die Zukunft!

Es wird eine Zeit nach Corona geben, soviel ist sicher. Wann das sein wird, wissen wir nicht. Überlege dir, was du in der Zukunft unternehmen möchtest und mit wem. Erstelle eine Liste, die du regelmäßig liest und bearbeitest. Das erhöht die Vorfreude und du blickst positiv in die Zeit nach Social Distancing und Corona.  

Finde heraus, was für dich am Besten ist und kommentiere gerne deine Erfahrungen.

Dein René