„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ (Franz Kafka)

In diesem Artikel erfährst du, was Veränderungen mit dem 3-Zonen-Modell zu tun haben, warum du deine Komfortzone hin und wieder verlassen solltest und wie dir das Bauen von Brücken dabei helfen kann.

„Entwicklung findet außerhalb der Komfortzone statt“ – diese Aussage wird überall dort propagiert, wo es um Persönlichkeitsentwicklung geht. Was es aber genau damit auf sich hat, wird oft nicht klar erläutert. Hier werde ich dir jetzt die Brücke bauen, damit du diesen Satz nicht nur als Phrase nutzt, sondern ihn verstehst und danach leben kannst.

Jeder Mensch möchte in seinem Leben ab und an neue Wege beschreiten- beruflich oder privat. Ob du diese tatsächlich gehst, liegt an dir selbst.

Wünschst du dir zum Beispiel eine berufliche Veränderung, möchtest du eine neue Sprache erlernen oder möchtest du dich endlich trauen, deinen Träumen und Leidenschaften zu folgen? Bist du diesen Wünschen bis jetzt nicht nachgekommen? Egal um welche Wünsche und Ziele es sich handelt, Veränderungen gehen immer mit dem Verlassen deiner Komfortzone einher.

1 Das 3-Zonen-Modell

Das 3-Zonen-Modell ist ein Modell der Persönlichkeitsentwicklung und beschreibt Veränderungsprozesse. Zu diesem Modell gehören die Komfortzone, die Panikzone und die Entwicklungszone.

1.1 Komfortzone

In dieser Zone befinden sich die alltäglichen Dinge, die du tust. Diese erledigst du routiniert, da du alle Abläufe kennst. Das kann zum Beispiel dein täglicher Weg zur Arbeit sein: Du setzt dich in dein Auto, fährst los, beachtest die Verkehrsregeln und kommst an deinem Ziel an. Auch im Business lassen sich Situationen finden, die du aus deiner Komfortzone heraus bewerkstelligst: Du nimmst ein Kundengespräch an und weißt, wie du dieses Gespräch zu führen hast und welche to do’s im Anschluss zu bearbeiten sind.

Du musst dir in der Komfortzone also keine Gedanken machen, denn du fühlst dich in deinem Tun sicher. Es sind die Tätigkeiten, die du beherrschst ohne nachzudenken. Du findest viele weitere Beispiele für diverse Situationen, da die Komfortzone alle deine Lebensbereiche einschließt.

Damit diese Dinge jedoch Teil deiner Komfortzone werden konnten, musstest du diese erstmal verlassen und Neues lernen.

1.2 Panikzone

Was passiert jedoch, wenn du deinem neuen Azubi am ersten Tag sagst, er soll bitte an das Telefon gehen? Richtig, deinem Azubi wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit schlecht werden, er bekommt Schweißausbrüche und wünscht sich im Erdboden zu versinken. Einfach gesagt, es entsteht Panik.

In dieser Panikzone haben wir Angst. Wir denken, dass wir unsere Ziele nicht erreichen können, weil uns etwas fehlt, um es zu lernen bzw. fehlt uns ganz einfach das Selbstvertrauen. Erinnere dich an dein erstes Kundengespräch. Wahrscheinlich warst du auch unsicher und wusstest nicht, wie du diese Aufgabe angehen solltest. Vielleicht hattest du auch Angst vor dem Autofahren, weil du dir es nicht zugetraut hast. Je mehr Panik in dir entsteht desto größer ist die Gefahr des Scheiterns. An dieser Stelle auch der Hinweis, dass das „gut gemeinte“ ins kalte Wasser schubsen vielleicht doch nicht so eine schlaue Entwicklungsmaßnahme ist.

Da Angst dich nicht rational handeln lässt und du deine Ziele mit einem negativen Gefühl eher nicht angehen wirst, ist es wichtig, gar nicht erst in die Panikzone zu geraten bzw. diese schnell wieder zu verlassen. Hier liegt der Schlüssel bzw. die Brücke in der Entwicklungszone.

1.3 Entwicklungszone

Hier beginnt die Veränderung. Du änderst deine Routinen und verlässt damit deine Komfortzone. An dieser Stelle hilft es dir, wenn du dir Brücken baust!

Was bedeutet das? Bevor du dein erstes Kundengespräch absolviert hast, hast du Informationen darüber gesammelt, wie du dies zu führen hast. Vielleicht hast du vorher ein Rollenspiel durchgeführt oder einen Telefonleitfaden an die Hand bekommen. Das alles waren deine Brücken. Als du deinen Führerschein gemacht hast, hast du eine Fahrschule besucht. Also war die Fahrschule deine Brücke. Dort konntest du Fragen stellen, hast geübt, dich weiterentwickelt und das Autofahren von der Entwicklungszone in deine Komfortzone geholt. Um eine neue Sprache zu lernen und diese fließend sprechen zu können, könnte deine Brücke die Volkshochschule sein oder eine App, die dir hilft, neue Kenntnisse anzueignen und diese ebenfalls in deine Komfortzone zu holen.

Durch die Entwicklungszone erweiterst du also deine Komfortzone.

2 Warum die Komfortzone gut ist

In dieser Zone ist es kuschelig, hier fühlen wir uns sehr wohl. Wir können abschalten, da wir uns in unserem Tun sicher sind. Der Stressfaktor ist also gering. Es ist wichtig, diesen sicheren Hafen für uns zu haben und wertzuschätzen. Keiner kann permanent außerhalb der Komfortzone unterwegs sein, sonst entsteht schnell die Gefahr rastlos und im Dauerstress zu verweilen. Letztendlich ist es sehr menschlich, auch die Zeiten in der Komfortzone zu genießen und idealerweise aus ihnen Kraft zu tanken.  

3 Warum du deine Komfortzone trotzdem verlassen solltest

Ganz einfach: Damit du dich weiterentwickeln und deine Ziele erreichen kannst. Zudem bedeutet Stillstand immer Rückschritt, denn es gibt einen entscheidenden Faktor und der heißt Zeit. Das Verweilen in der kuscheligen Komfortzone kann auf Dauer langweilig sein und träge machen. Deswegen ist es wichtig, diese hin und wieder zu verlassen. Mal angenommen ich teile dir heute im Jahr 2020 freudestrahlend mit, ich sei Windows 95 Experte. Wie würdest du reagieren? Ich denke mehr als ein müdes Lächeln hättest du für mich nicht übrig. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“

Damit du gar nicht erst in solche Existenzfallen tappen musst, probiere dich regelmäßig in die Entwicklungszone zu begeben, damit du eine stetige Entwicklung für dich erreichen kannst.

Veränderungen können sich im ersten Moment unbequem anfühlen und Angst machen. Auch mir ging es so, als ich 2017 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt habe.  

4 Wie du es schaffst deine Komfortzone zu verlassen

Schritt für Schritt!

Setze dir kleine Ziele auf dem Weg hin zu einem größeren Ziel. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn sich das große Ziel noch in der Panikzone befindet. Wichtig ist, dass du dir überlegst, was du brauchst, um deine Ziele in die Entwicklungs- und damit in die Komfortzone zu holen. Sprich, was sind die Brücken, die du benötigst, um deine Ziele zu erreichen?

5 Los geht´s

Wie das Zitat von Franz Kafka am Anfang des Artikels schon andeutet – JETZT wird es Zeit ins Tun zu kommen! Schreibe dir ein oder maximal zwei Punkte auf, in denen du dich aus deiner Komfortzone raus bewegen möchtest und überlege dir, was du tun musst, um diese Dinge in die Entwicklungszone zu holen.

Warum nur ein oder zwei Dinge? Wir können nicht alles auf einmal machen. Und wenn du dir jetzt diese ein oder zwei Bereiche überlegst, in denen du dir eine Veränderung wünschst und diese aufschreibst, dann passiert dadurch schon ganz viel Entwicklung in dir! Ich stehe dir dabei gerne als Coach unterstützend zur Seite.

Falls dir der Artikel gefällt oder du Anmerkungen hast, kommentiere ihn gerne.

Dein René